Was ist ein Family Office?
Ein Family Office ist eine organisatorische Struktur für das professionalisierte Management von Familienangelegenheiten. Das FO ist gekennzeichnet durch:
- Betrachtung der Familie als Unternehmen und entsprechende Konstruktion von Unternehmensstrukturen zur Verwaltung von Vermögen und der Rahmenbildung für familiäres Leben
- Einzige Verantwortlichkeit und Loyalität gilt der Familie. Es gibt, neben dem Gesetzgeber, keine externen Verbindlichkeiten
- Langfristige Betreuung der Familie nicht nur im Wealth Management. Auch Themen wie Unternehmensnachfolge, Aus- und Weiterbildung, PR, Rechts- und Steuerfragen bis hin zu persönlichen Coaching- und Mentoringleistungen sind mögliche Aufgaben
- Langfristigkeit der Betreuung der Familie, idealerweise über Generationen hinweg.
Ist ein Family Office nur etwas für Superreiche?
Nein! Das Prinzip eines Family Office ist grundsätzlich für alle Familien nützlich, die in der Lage sind, eine gewisse innere Struktur und fachliche Kompetenz rund um die Family Governance zu entwickeln. Es braucht einige wirtschaftliche und finanzielle sowie rechtliche und organisatorische Grundlagen. Ja, es braucht ein wenig Geld und eine Menge Know How, aber das Konzept ist in Grenzen stark skalierbar und damit für mehr Familien nützlich, als es bisher nutzen.
Muss man “Family Officer” lernen?
Man muss viel lernen. Ja. Es gibt sogar eine Zertifikatsausbildung zum Family Officer. Das macht auch absolut Sinn, sobald man größere Millionenbeträge in einer Familie mit mehreren Stämmen und Zweigen und komplexen Unternehmensstrukturen verwaltet. Verwaltet man eine durchschnittliche Familie der deutschen Mittelschicht, ist diese anspruchsvolle und vielfältige Ausbildung vielleicht nicht zwingend nötig. Man kann das auch bei Allensbach im Master studieren. Aber für den Anfang ist eine kaufmännische Ausbildung oder ein BWL Studium auch eine gute Grundlage.
Der Family Officer ist ein Generalist, der nicht zwingend Spezialist für Private Equity oder Steuerrecht sein muss (auch wenn das nützlich wäre), er muss so viel Breite und Tiefe haben, dass er Probleme erkennen, strukturieren, Lösungswege identifizieren und dann geeignete Fachleute aus seinem Netzwerk gezielt wählen, ansprechen und einbeziehen kann.
Gibt es Regulierungen für ein Family Office?
Nein. Der Begriff Family Office ist in Deutschland nicht geschützt. Aber wenn man eines betreiben oder beauftragen will, immerhin gibt es etwa 14.000 in Deutschland, sollte man sich an den Merkmalen des Verbandes der unabhängigen Family Offices orientieren. Eine feste Blaupause für ein FO gibt es aber per se nicht. Ein Family Office ist so individuell wie die Familie, welche es betreibt oder beauftragt. Durch die Ansprüche und die Situation definieren sich Inhalte, Aufgaben, Ziele, Ergebnisse und letztlich die Rechtsform, die Kosten und die angestrebten Effekte. Es gibt verschiedene Formen von Family Offices mit sehr verschiedenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Mehr dazu im Intro zum Family Office.
Wie familiär ist ein Family Office?
Das hängt von der Form des FO ab und davon, was die betreute Familie will. Drei Zweige dient nur einer Familie und in sehr engen Grenzen Freunden, die der Familie nahe stehen. Aber es muss immer eine gewisse professionelle Distanz geben, die es ermöglicht, bei Meinungsverschiedenheiten zu moderieren und in Konfliktfragen kompromissorientiert im Interesse des Familienwohls zu agieren. Das FO kann also auch ein Familienmitglied sein, aber sobald man es sich gut leisten kann, ist es sinnvoll, eine externe Instanz zu etablieren, um das FO weiter zu professionalisieren und den Blick von außen als Mehrwert einzufangen.
Ist das Family Office “Drei Zweige” nur für die eigene Familie da?
Im Grunde ist das die Idee. Wir sind aber auch kein verschwiegener Geheimbund. Wir leisten uns einfach den Luxus, genau zu überlegen, mit wem wir was besprechen und wem wir was raten wollen. Wir sind und werden kein MFO.
Was hat es mit dem Wappen auf sich?
Das ist unser Familienwappen. Die drei Zweige im Wappenschild, die Eiche, die Hainbuche und die Mistel, sind nicht nur die Namensgeber für unser Family Office. Ihre tiefere Bedeutung wird im Familienbrevier erklärt, welches jedem Familienmitglied zugänglich ist.
Ist die Vermögensverwaltung durch ein Family Office besonders sicher und ertragreich?
Es gibt keine absolut sichere Anlage, weil es immer den gierigen Staat gibt, der auch vor Enteignung und Goldverbot, Zwangshypotheken und gezielter Hyperinflation nicht zurückschreckt. Das haben alle Regierungen der entwickelten Welt getan und werden es auch immer wieder tun. In diesem Sinne ist ein FO nicht sicherer als andere Verantwortliche.
Es gibt keine Garantie für einen überdurchschnittlichen Vermögenszuwachs und keine Garantie dafür, dass niemals Geld verloren geht. Das kann niemand garantieren und auch ein FO wird, bei aller Professionalität, von Menschen betreiben und die sind, auch mit Computerunterstützung und guten Prozessen, immer noch fehlbar.
ABER: Man kann den Teufel am Bart zupfen oder solide wirtschaften. Family Offices sind nicht an bestimmte Finanzdienstleister und deren Produkte gebunden. Sie sind ausschließlich der Familie verpflichtet, der sie dienen. Das ist der Kern des Konzeptes und das vielleicht wichtigste Qualitätsmerkmal. Damit bestehen mehr Freiheitsgrade für Anlageentscheidungen und Strategien zur Vermögenssicherung.
Ein Family Office betreibt Risikoanalysen und Ertragsplanung mit langen und sehr langen Horizonten. Danach werden die für das Familienvermögen verwendbaren Assets ausgewählt und auf die Familienziele abgestimmt. Daraus lässt sich dann die Vermögensarchitektur entwickeln und mit geeigneten Assets ausgestalten
Eine langfristige Anlagestrategie sichert zuerst nach unten ab und schaut erst dann auf das Wachstum.
Reichtum baut langfristig auf das Vermeiden von Verlusten.
Das Family Office ist zuerst der Wächter des Familienschatzes gegen Staat, Inflation, Gaunereien, Misswirtschaft, Angst und Gier. Erst dann ist es der Magier, der den Schatz langsam, gesund und kontinuierlich wachsen lässt. Will man das Familienvermögen vergrößern, ist eine gewisse Risikobereitschaft nicht zu vermeiden und ein FO hat letztlich alle Möglichkeiten der Vermögensverwaltung offen zur Verfügung. Da die Verlustvermeidung Vorrang hat und ein Family Office sehr langfristig plant, gibt es dennoch oft Unterschiede zu traditionellen Private Equity Fonds oder konfektionierten Bankleistungen. Für eine etwas ausführlichere Antwort klickst du hier.
Welchen Werten ist Drei Zweige verpflichtet?
Wir bekennen uns zum Ehrenkodex des Verbandes unabhängiger Family Offices, auch wenn wir nicht Mitglied des Verbandes sind. Die vom Verband vereinbarten Werte sind für uns und unsere Familie die Grundlage dafür, wie wir miteinander umgehen.
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